Aaaah Freiheit. Da treibt es den Familien-Patriarchen (MICH! MUHUHAHAAA!) aufgrund einer Strahlzeit* nach anderswo, und weil die Matriarchin*** (jaja ich bin ja schon still) sich nicht ohne moralische Unterstützung in der Metropole der modernen Welt von der … der … Infantiarchin anbrüllen lassen wollte, ist sie hinweg geflo(h)(g)en nach Übersee und verbringt jetzt ihre Zeit mit willigen Babysittern.
Ich komme also nach verrichtetem Geschäft – ja, ich war geschäftlich unterwegs! – in die sturmfreie Bude zurück und stelle fest, dass mich die Ehe-Äonen offenbar zu einem nicht selbstständig lebensfähigen Elementhäufchen haben werden lassen. Wenn mir jetzt das Klopapier ausginge wäre ich tatsächlich erstmal gearscht! Außerdem ist es allein zu Hause in der Vorweihnachtszeit doch verdammt öde. Immerhin hat mir die beste Ehefrau von allen aus diesem Bild einen wunderschönen Adventskalender (fast ganz ohne Hilfe) gebastelt.
Aber egal. Nach drei Tagen des unbewohnt fühlens kam mir – und daran, dass es so lange gedauert hat, sieht man wie hilflos ich auf mich selbst gestellt bin – die Eingebung: mal wieder Musik hören. Und zwar nicht mit den Laptop-Quäkern, wie das in Ermangelung der sauteuren HiFi-Anlage, die derzeit bei meinen Schwiegereltern im Keller verstaubt das gesamte letzte Jahr nötig war, sondern mit meinen inzwischen etwas betagten aber immernoch formidablen Kopfhörern. Boah! Sound!
Was ich doch erschreckend finde: mir ging beim Hören von Tori Amos’ Precious Things …. man erlaube mir an dieser Stelle zwei Hinweise: 1) das verlinkte Video enthält nichts von der Kraft, mit der die CD-Version rüberkommt; 2) man labe sich am korrekt gesetzten Apostroph und fühle sich bestärkt im Glauben an das Gute in der Welt … also mir ging jedenfalls bei der audiophilen Hingabe, mit dem Lautstärkeregler hochgedreht auf die Einstellung “volle Rotze” – jedoch nicht so laut dass der Verstärker in den nichtlinearen Bereich kommt (man ist ja kein Banause!) – wo war ich … richtig, mir ging jedenfalls folgendes durch die Weiten des Vakuums in meiner Birne:
“Das Piano-Intro würde doch nen richtig guten Klingelton abgeben…”
Jetzt schäme ich mich.
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* Strahlzeit ist eines der wenigen Worte in meinem aktiven Wortschatz, zu dem es keinen Wikipedia-Eintrag gibt. Jetzt mal ohne in den Internetzen nachzugoo…forschen (und an die, die selbst Strahlzeit erfahren haben: Mund halten!**): Was könnte denn wohl Strahlzeit sein? Hm? Tip: es hat genau gar nichts mit dem angeblich überaus gesunden Mittelstrahl zu tun. Aah jetzt kriege ich aber Hunger.
** Wenn jetzt keiner antwortet mache ich mir ernsthaft Sorgen über die berufliche Zusammensetzung meiner wenig reichhaltigen Leserschaft….
*** Es stellt sich raus, dass Wikipedia in der deutschen Fassung weder Matriarchin noch Matriarch bekannt sind. Hingegen gibt es zum Matriarchat einen höchst ausführlichen Artikel. Zunächst stellte ich mir die Frage wie es ein Matriarchat ohne Matriarchen geben kann. Dem Kopfzerbrechen bereitete sich ein jähes Ende, als ich dann über den einzelnen Oligarchen zu nachzudenken begann. Der Vorteil daran, abends allein zu viel Zeit zu haben ist der, dass ich jetzt weiss, was eine Ochlokratie ist. Wikipedia hat immer recht!
All this talk about matriarch and patriarch (see, people comment) reminds me of this joke:Husband comes home late, drunk. Slams the front door open, and screams “Who’s the boss in this house?”. The wife promptly slaps him good, to which he replies “What, now I can’t even ask anymore?”It also reminds me of a couple of lines from “O Brother, Where Art Thou?”, namelyUlysses Everett McGill: I am the only daddy you got! I’m the damn paterfamilias! Wharvey Gal: But you ain’t bona fide!a film I’d recommend you in these relaxing moments.
mile writes:Als Eingeweihter werde ich natürlich nicht verraten was eine Strahlzeit ist. Aber kannst du mir erklären wie du von Mittelstrahl auf Hunger kommst? Oder, äh, lass es lieber. 😉
dantesoft (c;=mile: hätt ich hintendransetzen sollen?
Strahlzeit klingt für mich als wäre der Zeitpunkt gekommen die Toilette aufzusuchen. :insane:
Ja, Strahlzeit dreht sich genau um sowas. Wobei der Link zur Extra-Verwirrung von Strahlzeit an einem Tandem handelt. Sehr schön. Ich lasse das noch etwas brodeln und dann werde ich in ein paar Tagen die (recht banale) Auflösung kundgeben. Mile, seineszeichens Mitwisser und Wikipedia-Editierer, könnte ja auch einfach dem kumulierten Wissen der Menschheit einen Wikipedia-Eintrag spendieren?
Das ist zwar sicherlich nicht verkehrt, aber in diesem Falle nicht die gesuchte Bedeutung. Wie nennt man ein Wort mit zwei Bedeutungen? Teekesselchen? Ah, da gibt’s sogar nen Wikipedia Artikel zu ((c:=
Strahlzeit? Na, einfach die Zeit, in der Mann glücklich alleine zu Hause (ohne Frau und Kind) ist und deswegen vor Freude strahlt 😉
Also dann will ich auch mal raten. Das ist die Zeit die man an so nem Tunnel hat um seine Experimente durchzuführen. Ähnlich wie bei Rechenzeit die man buchen kann.
100 Gummipunkte und eine kaputte Waschmaschine zum selber abholen gehen an RocknRolf, obwohl Gwen den Sonderpreis für die hübscheste Interpretation bekommt (äh … nämlich Lob. Gut gemacht, Gwen!)Also ganz kurz erklärt: Einige Forschungseinrichtungen stellen einen Strahl zur Verfügung – das kann ein Lichtstrahl (z.B. Röntgen an einem Synchrotron) sein, oder ein Teilchenstrahl (also Neutronen, Elektronen, Protonen, Ionen) aus verschiedensten Quellen, von denen der Tandem-Beschleuniger ein Typ ist, den Carsten oben aufgetrieben hat.Diese Strahlen kann man auf irgendwas draufschiessen und gucken was passiert. Nun wollen viele Leute die verschiedenen Strahlen auf irgendwas draufballern, und die kommen dann der Reihe nach dran. Der, der grade dran ist, hat Zeit am Strahl, also Strahlzeit. Ich hatte ja erwähnt, dass es banal ist.