Zunächst sei hiermit die unzweifelhafte Evidenz der Tatsache, dass meine Tochter deutlich süsser ist als meine Wenigkeit, explizit hervorgehoben. Weiterhin ist es auch für Laien wie mich, also Menschen ohne jegliche forensische Vorbildung, allein aufgrund zufällig genommener Geruchsproben möglich, festzustellen, dass meine Tochter deutlich häufiger (und lautstärker) pupst als ich, und damit einhergehend auch die sie oft umgebende Wolke auf gewisse Tierarten anziehend wirken dürfte. Zu guter Letzt möchte ich anmerken, dass meine motorischen Fähigkeiten ausgeprägter sind als die Ihren (wird das jetzt hier groß geschrieben?), und dass ich daher sicherlich eher in der Lage bin, meine Hand wohlplatziert zu gegebenem Zeitpunkt zu ausgezeichneten Stellen meines Körpers zu führen und dort mit Wucht einzuschlagen zu lassen, im Gegensatz zu ihrer Fähigkeit dasselbe bei sich zu tun.
Warum also, frage ich, wenn sie und ich nebeneinander ein Nickerchen machen, WARUM werde ICH von Mücken gestochen? Man verstehe mich nicht falsch: mitnichten wünsche ich meiner Tochter einen riesigen roten, juckenden Punkt am Knie. Das unvermeidlich folgende Dauergebrüll wäre gewiss zuviel für meine schwachen Nerven, und insbesondere auch für die der Ehefrau in Endzeitstimmung.
Ich schließe also, dass Insekten wohlwissend und in vollem Bewusstsein eine einfache, in friedlicher Atmosphäre verfügbare und wohlschmeckende Mahlzeit links liegen lassen wenn rechts daneben ein vollständig bedeckter und damit schwer zugänglicher, gefährlicher und sicherlich weniger gut schmeckender Riese ruht. Wie sonst erklärt man sich Mückenstiche am Knie, obwohl man eine lange Jeans getragen hat?
Es folgt mein Fazit: Mücken sind geschmacksverirrte Gefahrensucher.