Neuland

Ich alter Windows-Veteran habe mir jetzt auch mal Linux installiert. Nicht, dass ich das zum ersten Mal gemacht hätte, man ist ja experimentierfreudig und schaut immer nach Alternativen. Ich glaube es war Frank Zappa der einst sagte: “A mind is like a parachute. It doesn’t work if it’s not open.”[1] Mal abgesehen davon dass das ein netter Spruch ist bietet er sich ungeheur an, um die Brücke gleich wieder zurück zum offenen Betriebssystem Linux zu schlagen.
Also Linux ist ja an sich ganz nett und alles, aber leider scheint das Klischee zu stimmen, dass Linux-Nutzer zwischen sich und ihrem Bildschirm noch schützende 4 Meter Brillenglas unterbringen. Die Schriften lassen sich als Normalsichtiger ja in der Grundeinstellung schlicht nicht angucken, ohne kurzfristig blutende Augen und langfristig Augenkrebs zu bekommen. Alles total verschwommen. Da der Grund dafür den schicken Namen “Sub-pixel rendering” trägt scheint es sich um ein Feature zu handeln, ähnlich wie das blöde Cleartype unter Windows, was auch eine ganz scheussliche Krankheit ist. Ich weiss nicht was daran toll sein soll wenn ein Buchstabe nahtlos mit dem Hintergrund verschmilzt.

Jedenfalls hat dieses Problem mich die letzten paar Male, die ich Linux getestet habe, mit wehenden Fahnen zurück zur Windose getrieben. Diesmal wurde ich aber fündig, wie man auch unter Linux ansehliche Schriften hinbekommt. Leider ist diese Einstellung nicht systemübergreifend und man muss doch überall nochmal extra Anpassungen vornehmen. Aber man ist ja leidensfähig.

Das heisst natürlich nicht, dass es nicht andere lustige Begebenheiten gibt. Meine Windowsfestplatten zum Beispiel werden zwar gefunden, aber trotz mehrfacher Einstellung ließ sich zunächst der Schreibschutz nicht deaktivieren. Als es mir schließlich gelang hat er sich nach 20 Minuten von selbst wieder eingestellt. Danach abermals neu zu starten ohne irgendwas zu ändern hat auch dieses Problem gelöst, drücken wir die Daumen, dass es nicht wieder auftritt. Der Musik-Spieler Amarok hört nach jedem einzelnen Song auf zu spielen, obwohl man eine Abspielliste vorgegeben hat. Interessanterweise kann man dann den Stop-Knopf drücken, woraufhin entgegen sämtlicher Annahmen nicht etwa der nicht abgespielte Song jetzt erst recht nicht abgespielt wird, neinnein. Bei Drücken des Stop-Knopfes wird der nächste Song abgespielt. Sowas nennt man dann wohl intuitives User-Interface oder was.

Die Tastatur von englisch auf deutsch umzuschalten und zurück funktionierte ne Weile, aber ein Neustart hat auch das wieder kaputt gemacht, obwohl die Einstellungen alle noch stimmen. Na gut. Aber das lustigste Problem war noch, dass die WLAN (Funk) Netzwerkkarte als Grundeinstellung hatte sich dann zu aktivieren, wenn man ein Netzwerkkabel einstöpselt. Da konnte ich mir doch ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Wie man sieht, ich liste einzelne Probleme auf. Kann also nicht so schlimm sein!

[1] Wikipedia, DIE verlässliche Referenz im Internet, referenziert den Spruch unter “unsourced”, d.h. es ist nicht klar ob es wirklich Frank Zappa war der ihn brachte.

3 thoughts on “Neuland”

  1. CarstenBrueggenolte writes:

    Wie kann man soviel Probleme haben? Ich bin bis jetzt mit meiner Ubuntu 7.10 vollends zufrieden. Keine Macken, keine Probleme.Und es funktioniert alles. Es funktionieren sogar Tasten die unter Windows niemals funktionierthaben. An meinem Laptop habe ich einen Taste für WLAN, unter Windows? Never. Und Ubuntu hat sie sofort funktioniert.mfg Carsten

  2. Mit (K)Ubuntu hatte ich bisher auch keine Probleme, und Fedora und Mandriva direkt nach der Installation auch super aus. Kann das mit den Schriften also nicht nachvollziehen. Kommt aber natürlich auch auf die Distribution an. Das Forum und Wiki auf ubuntuusers.de (sollte es Ubuntu gewesen sein) ist wirklich klasse und gerade für Anfägner sehr hilfreich.Das mit dem Zugriff auf die Windowspartion ist so eine Sache. Mitlerweile gibt es zwar einen Treiber, aber ob dieser installiert ist, ist natürlich die Frage. Ansonsten sollte von Schreibzugriffen auf NTFS-Partionen agesehen werden.

  3. ich hab jetzt auch auf Ubuntu gewechselt weil unter OpenSuse einfach der NTFS Schreibzugriff trotz wirklich komplett korrekter fstab nicht hinbekommen war.Unter Ubuntu hat dann http://www.sharpfonts.com/ das Schriftproblem innerhalb von 2 Minuten gelöst (ich präferiere GANZ EINDEUTIG das rechts gezeigte Fontrendering).Zwei Sachen die mich wurmen: der Verbindungsaufbau mit meinem WLAN ist schlicht erratisch – in 30% aller Fälle verbindet es automatisch sofort mit dem WLAN, in 70% der Fälle sieht es zwar das WLAN aber kann schlicht nicht verbinden, auch mit manueller Hilfe nicht, und das einzige was zu helfen scheint ist wiederholt den Rechner neu zu booten bis es von alleine klappt. Und während alle Programme wunderbar Sound ausgeben können funktioniert das bei Skype aus unerfindlichen Gründen nicht.Aber sonst ist Ubuntu wirklich schön.

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