Ich mag ja eigentlich Kettenbriefe überhaupt nicht. Ich bin immer wieder erstaunt, was für sonst ganz zugängliche und vernünftige Menschen mir E-Mail Kettenbriefe weiterleiten. Wie oft [hier-firmennamen-einsetzen] mir angeblich schon für jeden Empfänger meiner weitergeleiteten Mail ne Mark geben wollte, obwohl schon längst der Euro eingeführt war. So’n Zeug.
Und heute ist also Blog Action Day. Und obwohl das für meinen Geschmack doch leicht nach Kettenbrief wirkt (immerhin bekommen alle 3 1/2 Leute, die meinen Feed hier abonniert haben, diesen Eintrag als Blog-Action-Spam) denke ich: mach ich mal mit am Blog Action Day. Ist ja für einen guten und noch dazu höchst aktuellen Zweck: die Umwelt.
Also mein direkter Bezug zur Umwelt ist ja zunächst mal dass ich drin lebe. Mein vor langer Zeit einmal aus purem Interesse vorgenommener Versuch, mal eine Weile außerhalb der Umwelt zu residieren, ist kolossal an dem Umstand gescheitert, dass mir partout nicht einfiel, wie man seine Umwelt verlassen könne. Ich schätze so geht es vielen und so stelle ich auch fest: Die Umwelt geht uns alle an!
Außerdem schärft sich der Blick auf die Umwelt natürlich auch durch das tägliche Dasein in New York. Wer nur deutsche Provinzstädte wie Berlin, Hamburg oder München gewohnt ist hat ja keine Ahnung, in welchen reichhaltigen Facetten Müll stinken kann. Doch das ist angeblich schon viel besser geworden. Insgesamt wird der Amerikaner nämlich langsam umweltbewusst. Zunächst sah er sich Al Gores unbequemen-Wahrheits-Film an und schaffte sich dann, dem dort gegen Ende gegebenen Rat folgend, ein Hybrid-Auto an. Wie ein Hybrid-Auto die Umwelt schont ist mir ja immernoch nicht klar – wer es mir erklären möchte kann mal unten einen Kommentar hinterlassen.
Jedenfalls hat das, wie ich im Time Magazine las, zur Folge, dass General Motors jetzt sparsamere SUVs bauen will. Hybrid natürlich. Und, sage und schreibe, lediglich 12 Liter auf 100km verbratend, wenn auch nicht im Stadtverkehr, wo die Dinger vornehmlich eingesetzt werden. Da läuft ja der Hybrid, jedenfalls solange die Batterie voll ist. Und dann wird die im Stop-and-Go Verkehr wieder aufgeladen, sicherlich mit einem Verbrauch der FAST 12 Liter auf 100km beträgt, oder aber man hängt sich abends an die Steckdose und zieht sich Windkraft aus der Dose, klar klar.
Weiterhin auf meiner Liste der beliebten Dinge: Klimaanlagen. Man verstehe mich nicht falsch – wenn’s 40 Grad heiß ist und die Luftfeuchtigkeit solcher Art, dass man beim Duschen trocknet, ist die Klimaanlage Dein Freund. Aber sie hat natürlich auch Auswirkungen auf die Umwelt. Zum Beispiel darf man in New York seine Fenster-Klimaanlage nicht selbst installieren, sondern muss das den Hausmeister machen lassen (ob der dafür einen Kurs ablegen musste und ein Klimaanlageninstallationszertifikat erhalten hat ist mir nicht bekannt). Jedenfalls fiel offenbar dereinst einem unbeteiligtem Passanten in New York eine schlecht installierte Fensterklimaanlage auf den Kopf, der darauf hin direkt an Ort und Stelle an schwerer (und träger) Verschmutzung seiner unmittelbaren Umwelt verstarb und damit den o.g. Erlass bewirkte.
Ein weiteres Thema sind Heizungen. Im Grunde genommen eine klasse Sache, so eine Heizung, ich denke darauf kann man sich einigen. Interessant wird es, wenn man die Heizung nicht einstellen kann, sondern auf Gedeih und Verderb dem Gutdünken des besagten Hausmeisters ausgeliefert ist, der nachweislich keinen Kurs abgelegt oder ein Zertifikat erhalten hat im Einstellen richtiger Heizleistung zur richtigen Tages-, Nacht-, Jahres- oder Eiszeit. Und so schläft man nach der letzten Fütterung des inzwischen übrigens wunderbar süß glucksenden Glucksmonsters frierend ein, um dann (nach weiteren Fütterungseinheiten zwischendurch, Anm. d. Red.) um sechs Uhr morgens die Heizung ihr fröhlich Liedchen pfeifen zu hören. Um der nun entstehenden türkischen Sauna zu entkommen reisst auch der sonst überlegte und umweltfreundliche Mensch nun in Ermangelung von Thermostat oder Ventil das Fenster auf, um ein wenig New Yorker Müllgeruch ins Haus zu lassen.
Und zum Schluss stellt sich die alles entscheidende Frage: Ergibt das Sinn?
Also dann, Herr Friedensnobelpreis-Gore: Ärmel hoch!