Warum wird es morgens hell? Weil das Weltall blau ist!

Wenn ich so morgens um halb 7 mein frisch gefüttertes Kind (siehe übrigens das recht aktuelle Bild hier) im Arm halte und sanft in der Hoffnung auf das Auftauchen eines vertikal benachteiligten Landwirtes wiege, rede ich ja immer ganz viel mit ihr.

Das ist so eine Art Selbstgespräch, immerhin bleibt wahrscheinlich nicht wahnsinnig viel auf der Gegenseite hängen, und die Gegensprache lädt doch sehr zur Interpretation ein. Na jedenfalls erzähle ich dann allerlei Dinge. Letztens zum Beispiel, da erzählte ich ihr “Du hast heute morgen sehr gut gegessen. Und jetzt wird’s draußen hell. Denn wenn Du früh morgens gut gegessen hast, dann wird es draußen hell!”. Was ich ihr verschwiegen habe ist, dass es auch hell wird wenn sie morgens NICHT gut getrunken hat, aber streng genommen habe ich ja auch keinen kausalen Zusammenhang hergestellt und daher habe ich ihr keine falsche Information gegeben.

Aber als ich das so sagte, da fiel mir folgendes auf: Weil man als Kind ja nicht so wahnsinnig viel verstehen kann erzählen einem die Erwachsenen ständig irgendwelchen Mist, nur damit man Ruhe gibt. Oder man grübelt als Kind über einen Sachverhalt nach, und bastelt sich eine zufriedenstellende Erklärung zurecht und denkt: “Ja klar, so muss das sein!”.

Ich habe als Kind jahrelang geglaubt, das Weltall sei blau, punktschlussaus. Das ist doch auch ganz logisch: es ist ja hinlänglich bekannt, dass Luft durchsichtig ist. Weiterhin wurde mir erklärt, dass zwischen hier unten und dem Weltall nur Luft ist, und das Weltall ist halt da, wo keine Luft mehr ist. Nachts ist es zu dunkel, da kann man die Hand vor Augen nicht sehen, und deshalb das Weltall schon mal gar nicht, ist ja viel weiter weg als die eigene Hand. Tagsüber aber ist es hell, und weil Luft durchsichtig ist kann man tagsüber also sehen, was über der Luft ist, nämlich das Weltall. Und weil es tagsüber oben blau ist, muss ergo das Weltall blau sein. Noch glasklarer geht’s doch wirklich nicht. Andere Erklärungen sind natürlich falsch und geradezu krankhaft.

Hattet ihr auch mal solche schönen Weltanschauungen? Bestenfalls haben die sich erst kürzlich aufgeklärt, als die linke Hirnhälfte die rechte, die gerade oberlehrerhaft anscheinend hinlänglich bekanntes Allgemeinwissen kundgeben wollte, mit einem kräftigen “Wart mal kurz…” im letzten Moment stoppte? Füllt mir meine Kommentarbox!

4 thoughts on “Warum wird es morgens hell? Weil das Weltall blau ist!”

  1. what a cute girl 😀 ;)when i was younger, i had the weired idea, that we’re living on a balloon. we are on the outside and the strange things, that weired stuff u fear as child lives on the inside :D… i dont know how long i had weired thoughts like that, but nowadays, i tend more to fantasy literature. but the world is not carried by four elphants on the back of a turtle, no there are four supermooses standing on a talking stone with headache…an the stone is meeeeee 😀 😀

  2. Ich war als Kind überzeugt, dass der Klos im Hals beim Schlucken ein Tumor sein müsse! Ich weiß zwar nicht, wie ich auf die Idee kam, bzw. woher ich überhaupt von Tumoren/Krebs wusste, aber ich war mir 100% sicher und hatte deswegen immer mächtig Angst, wenn ich mal wieder traurig war und ich gemerkt hab, wie da langsam ein Klos im Hals entsteht! :yikes:

  3. hehe… dazu ein Zitat aus Kindergarten Cop:Detective John Kimble: I habe Kopfschmerzen. Lowell (5 Jahre alt): Könnte ein Tumor sein. Detective John Kimble: ES IST KEIN TUMOR!.oO( … Wo zum Geier speichere ich solcherlei Information ab und warum?? … )

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