Zurück im Ab(bl)endland

Unser Terrorkrümel hat mal wieder einige Flugstunden hinter sich gebracht, diesmal nach Ägypten und zurück (Mama und Papa durften diesmal sogar mitkommen!). Die Kleine hat jetzt über den Daumen gepeilt schon knapp 50000 Flugkilometer hinter sich. Wieviele Meilen bekommt sie dafür?

Autofahren geschieht in Ägypten immer auf der Ideallinie, ob wer entgegenkommt ist eigentlich egal, dann wird’s halt eng. Im Dunkeln fällt das eher seltsame Verhältnis des ägyptischen Kraftfahrers zum Abblendlicht auf.Allein auf weiter Flur fährt man natürlich mit Fernlicht. Könnte ja passieren, dass einem mitten in der Wüste ein Beduine samt Ziegenherde und Dromedar vor den Kühler hupft. Kommt einem aber ein Fahrzeug entgegen, so beginnt folgendes Ritual:

– Beide einander entgegenkommende Autos (A und B), einige 100m voneinander entfernt, haben das Fernlicht an.
– Fahrer A schaltet das Licht komplett aus.
– Fahrer B schaltet sein Licht auf normales Abblendlicht.
– Fahrer A lässt das Fernlicht zweimal kurz aufblitzen, fährt dann wieder ohne Licht weiter.
– Fahrer B fühlt sich herausgefordert, schaltet ebenfalls sein Licht aus.
– Fahrer A schaltet sein Fernlicht wieder an, sonst wäre es doch etwas zu dunkel.
– Da man sich inzwischen auf 100m angenähert hat, hält es Fahrer B für nötig anzuzeigen wo der linke Rand seines unbeleuchteten Autos ist: er blinkt nach links*
– Fahrer A schaltet sein Licht ab und blinkt ebenfalls nach links.
– In 30m Entfernung ohne Licht und nur mit Blinklichtern bewaffnet wird es nun beiden Fahrern mulmig. Daher schalten beide gleichzeitig im maximal blöden Moment das Fernlicht an und fahren trotz allem kollisionsfrei aneinander vorbei.

Das Prozedere diene dazu, den entgegenkommenden Fahrer nicht zu blenden. Die Frage, warum nicht einfach nur normales Abblendlicht zum Einsatz kommt, wird entgeistert als Wahnsinn deklariert und für viel zu gefährlich befunden.

Ansonsten habe ich mich gefreut, mal wieder einen alten Cola-Dosen Verschluss zu sehen. Ich meine mich zu erinnern, dass wir früher mindestens 17 Anwendungen für diese Laschen hatten. Ich habe sie alle vergessen. Ich habe noch nicht mal mehr rausbekommen, wie wir die damals durch die Gegend geschnippt haben, obwohl ich das als Kind sicher tausendfach gemacht habe. Man wird halt nicht jünger…

* ich habe nachgefragt. Das war tatsächlich die Begründung für’s Blinken. Zusatzbegründung: das Licht könnte ja defekt sein. Sehr philosophisch, immerhin wurde es aktiv ausgeschaltet.

1 thought on “Zurück im Ab(bl)endland”

  1. kleintim writes:Hallo mein libba!das ist wirklich lustig, und ich habe ein wenig muskelkater am bauch und auch da an den wangenknochen, so seitlich etwas unterhalb der augen und wollte dir dafür danken!T.

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