Klare Vorstellungen

Wie ja bereits erwähnt hat unsere Kleine die große Schwester beim Sprücheklopfen inzwischen eingeholt. Ganz wie das große Vorbild leidet auch die Kleine nicht unter Zweifeln bezüglich ihrer Rolle in der Welt und was eigentlich Sache ist.

Zum einen ist da die Identität. Sie hat wie so viele andere auch, und wahrscheinlich kaum überraschend, zwei Vornamen und einen Nachnamen (sagen wir mal Maria Sophie Müller, Name von der Redaktion geändert), wobei wir den zweiten Vornamen gar nicht nutzen. Und sie trägt nun mal eben auch den Spitznamen ‘Gartenzwerg’. Und so fragen wir sie manchmal – wie bescheuerte Eltern das halt so tun mit gutzigutzi-killekille Blick:

“Wiiiiieee heißt Du?”

Und die Kleine antwortet selbstbewusst:

“Maria. Sophie. Gartenzwerg. Müller. Aber ich mag nicht Sophie heißen!”

Es ist eine helle Freude, es funktioniert fast immer. Außer halt wenn sie sich weigert, ihren zweiten Vornamen überhaupt auszusprechen – wobei der nun wirklich nicht schlimm ist, ehrlich.

Und dann  ist da noch neben der Identität die klare Vorstellung, wer hier das sagen hat. Irgendwie scheinen wir in der Familie von den Bestimmerhasen abzustammen, zumindest haben wir alle da offenbar bestimmte genetische Veranlagungen. Wir waren im Schwimmbad – wo übrigens Kinder ab 1m Körpergröße Eintritt zahlen müssen, d.h. wir als große Menschen werden gegenüber der Hauptbevölkerung diskriminiert, da Gartenzwerg diese Grenze inzwischen hinter unter sich gelassen hat. Jedenfalls steigen wir nach dem Ereignis zur Rückreise ins Auto, und vor dem Losfahren rufe ich:

“Durchzählen! EINS!”

Die große Schwester: “ZWEI!”

Gartenzwerg: “Grün!”

Der Rest der Familie guckt sich kurz ratlos an.

Ich: “Na gut, dann halt mit Farben. ROT!”

Gartenzwerg: “GRÜN!”

Große Schwester: “BLAU!”

Eheweib: “Ääh… ääh…” und kann sich wie so oft nicht entscheiden – obwohl es nichts kostet!

Ich: “Ok, Fruchtzwerg: welche Farbe ist Mama? Gelb? Oder Orange?”

Fruchtzwerg: “Mama ist Rosa! Und Rosa darf NICHT mitspielen!”